BERICHT EXPERTENTELEFON \"Herzbeschwerden\" am 16.9.2010
Die Antworten auf die meistgestellten Fragen der Leser zum Thema "Funktionelle Herzbeschwerden" kamen von:
Prof. Dr. med. Joachim Schmidt aus Dresden, Mediziner, Pharmakologe und Spezialist für Biofaktoren (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente etc.)
Hans-Jürgen Richter, Arzt und freier Medizinpublizist, schreibt über Biofaktoren und andere Gesundheitsthemen, u.a. tätig als Autor für stern TV und andere Fach- und Publikumsmedien
Prof. Dr. med. Hilmar Stracke, Diabetologe von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Gießen und Marburg
Uwe Gröber aus Essen, Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin, Essen, Apotheker und Fachbuch-Autor, Experte für Mikronährstoffmedizin und Prävention.
Herzrasen, heftiges Herzklopfen, eine beängstigende Enge in der Brust und andere scheinbar unerklärliche Herzsymptome standen im Mittelpunkt der Telefonaktion rund um das Thema "Funktionelle Herzbeschwerden" am 16. September 2010. Das große Interesse daran spiegelt die reale Dimension des Problems wider: "Rund 15 Prozent der Patienten einer Allgemeinpraxis sind Schätzungen zufolge davon betroffen, oft schon in jüngeren Jahren", erklärt der Arzt und freie Medizinpublizist Hans-Jürgen Richter. Frauen leiden etwa doppelt so häufig darunter wie Männer.
Wer an Herzbeschwerden leidet, sollte grundsätzlich vom Arzt abklären lassen, ob eine behandlungsbedürftige Herzerkrankung vorliegt, so die primäre Empfehlung der Experten. "Auch eine Störung der Schilddrüsenfunktion kann zu derartigen Beschwerden führen", gibt Prof. Dr. med. Joachim Schmidt zu bedenken. Bleibt die Diagnose bei "organisch gesund", fragen viele Betroffene: "Bilde ich mir das nur ein?“ Darauf antworten die Experten mit einem klaren "Nein!": Was den Betroffenen zu schaffen macht, sei meist eine "Übererregbarkeit des vegetativen Nervensystems, speziell des Sympathikusnervs", erklärt Richter.
Es gibt viele Auslöser
Das Nervensystem kann aus vielen Gründen ungewöhnlich reagieren: Etwa bei unbewältigten Ängsten und Konflikten, bei depressiven Zuständen mit allgemeiner Niedergeschlagenheit oder bei negativem Stress bis hin zum beruflichen wie privaten Burn-out. "Grundsätzlich", so Richter, "sind eher sensible Menschen, die sich selbst gegenüber eine überkritische Haltung haben, besonders anfällig." "Auch ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, zum Beispiel von Magnesium, kann dazu beitragen", ergänzt der Pharmakologe und Vitalstoffexperte Schmidt.
Die Vermutung mancher Anruferinnen, die Störung hinge mit den Wechseljahren zusammen, wurde ebenfalls als möglicher Auslöser bestätigt: Der Hormonexperte und Diabetologe Prof. Dr. med. Hilmar Stracke empfiehlt in diesem Fall eine Bestimmung des Östrogenspiegels. Ergänzend sollte aber unbedingt zumindest ein EKG gemacht werden, um eine koronare Herzerkrankung auszuschließen.
Ist Herzrasen gefährlich?
Diese Frage stand im Mittelpunkt vieler Anrufe. Prof. Dr. med. Joachim Schmidt konnte dazu bedingte Entwarnung geben: "Für ein gesundes Herz, besonders bei jüngeren Menschen ist diese Belastung ohne schädigende Auswirkungen. Liegt aber bereits eine Schädigung des Herzens vor, dann kann Herzrasen zu einer starken Belastung werden." Auch bei älteren, an sich noch weitgehend herzgesunden Menschen bestehe ein Risiko, da sich die Durchblutung des Herzens häufig nicht mehr so gut an erhöhte Belastungen anpassen könne.
Damit das Herz wieder im Takt ist
Auch Zurückhaltung bei Genussgiften hilft, wie der Apotheker und Fachbuch-Autor Uwe Gröber weiß: "Das im Kaffee enthaltene Koffein regt das zentrale Nervensystem an, wodurch auch die Pulsfrequenz steigen kann." Hilfreich für das vegetative Nervenkostüm sind hingegen ein wohldosiertes Bewegungs- bzw. Sportprogramm, eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf sowie die richtige Balance zwischen An- und Entspannung.
Auf eine gute Magnesiumversorgung achten
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gute Versorgung mit Magnesium. "Der lebenswichtige Mineralstoff steuert die Pumpkraft und den Rhythmus des Herzmuskels. Gleichzeitig beugt er Störungen der Gefäßfunktion vor", beschreibt Gröber. Auch zur Entspannung des übererregten vegetativen Nervensystems trägt der Mineralstoff bei. Gerade bei Stress oder Herzbeschwerden und -erkrankungen benötigt der Körper mehr Magnesium. In diesen Situationen ist, nach Ansicht der Experten, die Ergänzung eines Präparats aus der Apotheke mit dem Wirkstoff Magnesiumorotat von besonderem Nutzen. Der darin enthaltene Biofaktor Orotsäure wirkt Magnesiumverlusten im Herzgewebe entgegen und verbessert die Widerstandskraft des Organs. So trägt die Biofaktoren-Verbindung dazu bei, dass sich negativer Stress, Herzbeschwerden und Herzleiden nicht "hochschaukeln".
INFOKASTEN
Weitere Tipps und Informationen zum Thema im Internet:
- Portal und Selbsthilfeforum für Menschen, die unter Angst- und/oder Panikstörungen leiden und ihre Angehörigen: http://www.panik-attacken.de
- Die DAZ - Deutsche Angstzeitschrift - ist die erste deutschsprachige Zeitschrift zum Themenkreis Angststörungen: http://www.daz-zeitschrift.de/
- Ärzte der Deutschen Herzstiftung betreiben eine Online-Sprechstunde und beantworten per Email Fragen rund um das Thema "Herz": http://www.herzstiftung.de/onlinesprechstunde.php
- Der Online-Herzführer der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bietet deutschlandweit einen Überblick über Standorte und Leistungsangebote von kardiologischen Kliniken und Praxen: http://www.dgk-herzfuehrer.de
- Welches Vitamin oder welcher Mineralstoff Ihnen fehlen könnte, können Sie auf der Internet-Seite der Gesellschaft für Biofaktoren testen: http://www.gf-biofaktoren.de/bf-check/index.php
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